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  • AutorenbildHans J. Betz

An die Kette gelegt


 Das Aserbaidschanische Schiff fuhr unter der Flagge von Vanatu.
Das Aserbaidschanische Schiff fuhr unter der Flagge von Vanatu.

Terneuzen: Für die Berufsfahrt ist in den Niederlanden die Kommunikation von Schiff zu Schiff oder zwischen Schiff und Land in der Landessprache oder in Englisch zwingend vorgeschrieben. Sprachschwierigkeiten führen immer wieder zu gefährlichen Situationen. Ein Schiff aus Aserbaidschan liegt seit einer Woche in Terneuzen an der Kette, weil es in die Sicherheitszone des Windparks von Borssele hinein gefahren ist. Die Besatzung eines Schleppfahrzeugs der Küstenwache das in der Nähe des Windparks liegt bemerkte, dass das Aserbaidschanische Schiff Kurs in Richtung des Windparks setzte und informierte das Schelde Koordinations Zentrum. Das unter der Flagge von Vanatu (Inselstaat im Pazifik) fahrende Schiff wurde aufgerufen. Der Kapitän begriff jedoch nicht um was es ging und setzte seinen Kurs fort. Im Hafen von Terneuzen angekommen wurde das Schiff genauer unter die Lupe genommen. Es wurden zahlreiche Mängel festgestellt. So haperte es mit der Kommunikation, es wurde mit „open source“ Seekarten gefahren die keine Seezeichen enthalten und die vorhandenen konventionellen Seekarten fanden keine Verwendung. Bei weiteren Kontrollen kamen überdies so viele Mängel ans Licht, dass das Schiff den Hafen vorläufig nicht verlassen darf. Unter anderem konnte die Mannschaft die Kommunikations-Apparatur nicht richtig bedienen und war auch nicht in der Lage Stabilitätsberechnungen vorzunehmen. Zudem war kein Sicherheitsplan vorhanden. Reederei in Aserbaidschan und Flagge von Vanatu, wahrlich eine bunte Mischung.

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