Hans J. Betz
Verschwindet ein Wahrzeichen?

Scheveningen: Zwei Bauwerke prägen das älteste Seebad des Landes. Es ist das Kurhaus und die Pier von Scheveningen. Bereits 1818 entstand an Stelle des heutigen Hotel Kurhaus ein Pavillon mit Badehaus. Im Laufe der Jahre wurde der Komplex immer wieder erweitert, bis schließlich zwischen 1884 und 1885 das heutige Hotel Kurhaus entstand. 1907 wurde auch im Laufabstand eine Bahnstation mit dem Namen Scheveningen Kurhaus eröffnet. Sie bestand bis 1953 und wurde durch eine Tramlinie zwischen Den Haag und Scheveningen abgelöst. 1961 wurde die Pier zu Scheveningen in Betrieb genommen, die im Laufe der Jahrzehnte verschiedene Phasen durchlebt hat. Es gab diverse Fahrgeschäfte, sogar ein Flintstone Dorf und ein Wildwest Dorf wurde in den 60er Jahren installiert, bis schließlich durch mangelnden Unterhalt und zu hohe Betriebskosten die Schließung im Raume stand. In der Folge gab es verschiedene Investoren, darunter auch die Hotel Gruppe Van der Valk, die die Pier 1991 übernahm und sehr viel Geld in das Bauwerk investierte. Auch dieses Engagement ist seit 2012 Vergangenheit und die Pier wurde in der Folge von Investoren betrieben. Nebst diversen Gaststätten findet man auf der Pier auch Läden, man kann sich vom Turm aus am Gummiseil in die Tiefe stürzen und mit dem Riesenrad einige Runden drehen. Doch einmal mehr steht das Bestehen der Pier buchstäblich auf der Kippe, da in einigen Jahren die Sicherheit nicht mehr gewährleistet werden kann. Die Betreiber und die Gemeinde suchen nun nach Lösungen, um die Pier zu erhalten. Dazu sind riesige Investitionen und ein Konzept für einen rentablen Betrieb erforderlich, da ansonsten der Abbruch droht. Es wäre schade, wenn dieses Wahrzeichen aus dem Bild von Scheveningen verschwinden würde, eine Stätte die für Millionen von Besuchern für einige Stunden für Abwechslung und Vergnügen sorgte.