Leeuwarden: Am kommenden Mittwoch beginnt die 32. Boot Holland. Sie dauert bis zum 10. März. Auf der ehemaligen Leitmesse für Motorjachten in Stahlbauweise ist mittlerweile eine Allround Wassersport Messe mit all ihren Facetten geworden. Sie ist breiter aufgestellt, zählt jedoch nur wenige Werften aus der Stahlbauzunft. Geertsma, Vri Jon, No Limit oder Argos sind präsent, während Vedette, Gruno, Linssen und andere bekannte Anbieter der Messe fern bleiben. Gründe dafür sind die immer häufiger werdenden Hausmessen wie etwa die Boot Sneek, Angebote im Internet, aber auch die hohen Transportkosten die eine Indoor Messe mit sich bringen. Eine Tendenz die in verschiedenen Sektoren auch international festgestellt werden kann. So hat etwa eine der ältesten Automobilmessen weltweit, der Autosalon in Genf der in diesem Jahr sein 100. Jubiläum feiern kann, mit ähnlichen Problemen zu kämpfen. Nebst Renault und Dacia fehlen europäische Marken vollkommen, deren Ausstellungsflächen nun von chinesischen Anbietern wie etwa BYD belegt werden.
Die Boot Holland hat sich zu einer Veranstaltung für ein breites Publikum gewandelt, wobei auch neuere Sportarten wie etwa Suppen präsentiert werden. Schnelle Motorboote, Segler, Tender und Schaluppen sind ebenso vertreten, wie Produkte rund um das Boot. Dazu gehören Motoren und Aggregate aller Art, beispielsweise von Vetus, aber auch Bootszubehör wie Stoßfänger die von Stootranden.nl, einem Unternehmen von Westers Nautic angeboten werden. Wasserwohnen ist ein weiteres Thema auf der Messe, ein Segment das durch die Wohnungsnot durchaus seine Berechtigung hat. So präsentiert etwa Goliath aus Sneek nicht nur attraktive Wohnboote, sondern auch ein Projekt das am Heegermeer mit 100 Wasserwohnungen realisiert werden soll. Die Anlage soll ein Mix mit günstigen Starterwohnungen für etwa € 100.000 werden – Starter sind in den Niederlanden Erstbezüger die das Elternhaus verlassen möchten - aber auch teurere Objekte umfassen, damit eine finanzielle Tragfähigkeit gegeben ist.
Die Boot Holland umfasst drei Hallen und ist voll belegt mit interessanten Exponaten. Die vierte Halle steht in diesem Jahr leider nicht zur Verfügung, da diese für die Unterbringung von Flüchtlingen benötigt wird. Trotzdem verspricht ein Blick in die Ausstellerliste, dass die Boot Holland einmal mehr der Treffpunkt vieler Wassersportler und Wassersportlerinnen werden wird. Deshalb nichts wie hin, es lohnt sich.
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