Leeuwarden: Der van Harinxmakanal verbindet die Hafenstadt Harlingen mit dem Hinterland und führt dabei auch an Leeuwarden vorbei. Am vergangenen Montag passierte ein Binnenschiff die geöffnete Eisenbahnbrücke, es handelt sich dabei um eine Drehbrücke, als es zu einem Unglück kam, das es eigentlich nicht geben dürfte. Eigentlich, denn kaum erreichte der Frachter Brückenmitte, drehte sich das Brückendeck wieder und rasierte dabei das Steuerhaus des Binnenschiffs ab. Der Schiffsführer konnte sich noch rechtzeitig bücken und dadurch sein Leben retten. Am Binnenschiff entstand großer Sachschaden, die Brücke hingegen wurde nur leicht beschädigt und der Zugverkehr konnte nach einer Unterbrechung inzwischen wieder aufgenommen werden. Die Eisenbahnbrücke in Leeuwarden wird, wie mittlerweile immer mehr Brücken im Land fern bedient. Bei diesem Zwischenfall von einer Zentrale in Groningen aus. Bei zentral bedienten Brücken kommt es immer wieder zu Problemen, die unter anderem durch Fehleinschätzungen des Bedienungspersonals verursacht werden. Es stellt sich die Frage, ob durch den Einsatz von Brückenwächtern vor Ort entsprechende Vorfälle vermieden werden könnten und unter dem Strich überhaupt Einsparungen erzielt werden? Erfahrene Brückenwächter wurden weg rationalisiert, würden gerne auch arbeiten, sitzen jedoch untätig zu Hause. Dasselbe geschieht momentan im Detailhandel mit den Selbstscan Termnals. Die Konsumenten leisten unbezahlte Arbeit und denken sich nichts dabei. Vor allem nicht daran, dass Menschen dadurch ihre Arbeit verloren haben und nicht selten mit Steuermitteln unterstützt werden müssen. „Modern times“ eben, Zeiten die Charly Chaplin bereits 1936 im gleichnamigen Film eindrücklich darstellte.